Ereignisse, Erlebnisse und Erfahrungen in 2019 – der Jahresrückblick aus der Klopfecke

Grüner Klopfgeist "Interesse" mit Laptop und der Jahreszahl 2019 | Jahresrückblick 2019 | Klopfecke - Texte mit Geist

„Ein Jahresrückblick? Ist es dafür nicht schon ein wenig spät?“, mögen sich manche jetzt vielleicht fragen.
Nein, find ich nicht.
Denn ich habe gerade jetzt Zeit und Muße, mich damit auseinanderzusetzen. Also ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um diesen Jahresrückblick zu schreiben.

Es ist übrigens mein erster. In den vergangenen Jahren bin ich um dieses Format noch skeptisch herumgeschlichen, habe für mich aber nicht wirklich einen Sinn darin gesehen. Wozu denn zurückblicken? Ist es nicht viel wichtiger, nach vorn zu schauen und den Schnee von gestern schmelzen und in der Vergangenheit versickern zu lassen? Ja, manchmal ist das gut, vor allem, um sich nicht erneut mit unschönen Ereignissen abzuärgern und loslassen zu können.

Allerdings habe ich festgestellt, dass die negativen Dinge dazu neigen, viel länger präsent zu bleiben als die schönen Gegebenheiten und Ereignisse. Wie der gute Tomas Morus so treffend gesagt hat: „Erlittene Übeltaten meißeln wir in Marmor. Empfangene Wohltaten schreiben wir in Sand.“ Da kann es doch schon hilfreich sein, mal bewusst zurückzublicken und dafür zu sorgen, dass auch die guten Sachen, die Highlights und Erfolge, ihren rechtmäßigen Platz in der Erinnerung bekommen.

Und du und ich auch.

Der richtige Zeitpunkt für einen Jahresrückblick? Wenn Zeit und Muße stimmen

Ich habe jedenfalls gerade jetzt richtig Lust, das vergangene Jahr meiner Klopfecke nochmal Revue passieren zu lassen, auch wenn es – das kann dir schon mal im Voraus verraten – für mich kein Super-Duper-Erfolgsjahr voller Hip-Hip-Hurras gewesen ist.

Es war ein turbulentes Jahr, das sowohl Abschiede als auch neue Begegnungen und Bekanntschaften, Tiefschläge, Enttäuschungen und traurige Momente, aber auch ein paar Höhenflüge, Erfolgserlebnisse und schöne Augenblicke bereitgehalten hat.

Dazu war es ein Jahr der Erkenntnisse, denn ich habe viel über mich selbst gelernt, einiges gewagt und manche Dinge sogar zum ersten Mal getan. Vor allem aber war dieses Jahr ein wichtiges Kapitel in meiner persönlichen Entwicklungsgeschichte.

Indem ich es schreibend  rekapituliere, halte ich es nicht nur für spätere Jahre fest, ich habe auch die Möglichkeit, dich ein kleines Stück mitzunehmen und dich an meinem persönlichen Abenteuer namens Selbstständigkeit teilhaben zu lassen.

Los geht’s!

Durchhaltevermögen - Texte schreiben in schweren Zeiten

Ende des vergangenen Jahres hab ich mir noch gesagt: 2019 – das wird mein Jahr! Nun ja. Es sollte anders kommen …

Kurz vor Weihnachten wurde meine Website vom Hoster abgestellt, da sich in einigen PHP-Skripten schädlicher Code eingenistet hatte. Zu meinem Leidwesen hatten sich meine Webdesigner bereits in den wohlverdienten Feiertagsurlaub abgesetzt. Ich musste also ein paar Tage warten, bis die Zentrale der Klopfecke wieder rund lief, denn allein konnte ich das Problem nicht beheben.

Das war schon ein verdammt blödes Gefühl. Ich hab mich ganz schön geärgert über die doofen Hacker, die ihre doofen Bots auf das Internet loslassen und armen kleinen Business-Freigeistern damit das Leben schwer machen.
Letztendlich ging aber alles gut aus.
Nach Weihnachten haben sich die lieben Leute von Greendragon.xyz gleich darum gekümmert und die Klopfecke frisch geimpft und mit neuer Firewall wieder an den Start gebracht.

 

Anfang Januar gab’s gleich den nächsten Kummer. Ich musste mich von meiner langjährigen schnurrenden Freundin und Begleiterin Mina von Gierschlund verabschieden.

Über 15 Jahre lang hatte sie an meiner Seite gelebt, mich durch die Studienzeit und das anstrengende Abschlussjahr begleitet, meine Kapriolen in der Angestelltenwelt miterlebt und schließlich mit mir den Beginn meiner Selbstständigkeit gefeiert. Nun war sie leider so krank geworden, dass ich eine sehr schwere Entscheidung treffen musste …

In den folgenden Tagen ging es mir gar nicht gut. Ich war todtraurig und hätte mich am liebsten eine Zeitlang einfach irgendwo verkrochen. Aber das war leider nicht drin.

Ich hatte mehrere Blogartikel und Kategorietexte auf dem Tisch, die in den nächsten Wochen fertig werden sollten. Also musste ich mich zusammenreißen und weitermachen.

 

Selten zuvor habe ich meinen Job als derart mühsam und anstrengend empfunden. Letztendlich hab ich alles rechtzeitig fertiggestellt und alle Deadlines gehalten, doch Flow, Leichtigkeit und Motivation sind dabei nicht zur Tür hereinspaziert.

Aber ich habe gelernt: Auch wenn ich mich gerade nicht dazu in der Lage fühle, schöne Texte zu schreiben, lässt mich meine Berufung trotzdem nicht im Stich. Zu wissen, dass ich mich auch in schweren Zeiten auf meine Fähigkeiten verlassen kann, hat mir wieder ein Stückchen mehr Selbstvertrauen und Sicherheit geschenkt.

Mehr Klarheit über Wünsche und Werte

Bezüglich Umsatz und Auftragslage lief das erste Quartal super. Ich hatte gut zu tun, sodass von meinen Einnahmen auch etwas für die hohe Kante übrig blieb.

Für eine liebe Business-Freundin durfte ich erneut als Lektorin in Aktion treten und ich hatte ein längerfristiges Projekt am Start, das mir ein gewisses Sicherheits-Gefühl gab. Für den Augenblick war ich damit zufrieden, wenn auch nicht glücklich.

Denn meine Wunschkunden-Schublade war noch recht spärlich bestückt, da die meisten meiner Auftraggeber nicht so recht hineinpassten, darunter eine Dame, die ich ständig an das Zahlen ihrer Rechnungen erinnern musste und ein gewisser Zeitgenosse, der immer mal wieder durch die virtuelle Pusteblume versuchte, meine Preise zu drücken.

Ich stellte fest, dass ich es als belastend empfinde, wenn meine Arbeit nicht richtig wertgeschätzt wird, und spürte die ersten Ausläufer einer Sehnsucht nach mehr Erfüllung. Allerdings dauerte es eine Zeit, bis sich hier wirklich etwas änderte, denn zunächst durfte ich noch ein Weilchen erkennen, was ich alles nicht mehr wollte und hinnehmen würde.

 

Auf einem Netzwerk-Event lernte ich einen Online-Portal-Betreiber kennen, der mich wenig später für einen ersten bezahlten Probetext beauftragte.
Als ich dann die Antwort auf meine Bitte um ein kurzes Briefing erhielt, schwante mir bereits Unheimliches.

Mit Keywords und ähnlichen Dingen, die bloß schlechte Texte zur Folge hätten, gäbe man sich hier nicht ab. Ich sollte bitte einfach den besten Text schreiben, den man zu diesem Thema verfassen könne.

Wow, dachte ich bei mir, das war die mit Abstand ungenaueste und unfairste Vorgabe, die ich je für einen Auftrag erhalten hatte. Mein Angebot, das ich auf das wohlwollende Feedback zu meinem Text folgen ließ, war dem Herrn denn auch viel zu teuer.

Begründet wurde dies mit einem milchmädchenmäßigen Vergleich der Entlohnungen für Selbstständige und Angestellte. Immerhin kaufte er mir den fertigen Text ab. Ich bin bis heute nicht traurig, dass ich danach nie wieder etwas von ihm gehört habe.

 

Kurz darauf meldete sich ein Kunde, für den ich 2018 einige Blogartikel verfasst hatte, mit einer sehr seltsamen Idee für ein E-Book, in dem berühmten Persönlichkeiten Lobeshymnen zu einer bestimmten Produktgruppe in den Mund gelegt werden sollten.

Da ich gerade genug zu tun hatte, konnte ich mit der Begründung ablehnen, ich hätte im Moment keine Zeit für ein solches Projekt. Im Nachhinein habe ich mich allerding geärgert, nicht den Mut aufgebracht zu haben, ihm freundlich aber offen zu sagen, dass ich solche unehrlichen Instrumentalisierungen für falsch und wenig erfolgversprechend halte.

Da ist mir zum ersten Mal wirklich bewusst geworden, was es bedeutet, mit seinem Unternehmen gewisse Werte zu vertreten. Nein, ich schreibe nicht jeden Mist, nur weil er einigermaßen gut bezahlt wird!

Und das würde ich zukünftig auch mutig und direkt kommunizieren, mir selbst aber auch meinen Auftraggebern zuliebe – das nahm ich mir fest vor.

Danach habe ich zum ersten Mal meine Preise erhöht.

Alte Bekannte und neue Herausforderungen

Zum Glück kontaktierte mich anschließend auch eine geschätzte Kundin, mit der ich schon seit dem ersten Jahr meiner Selbstständigkeit gerne zusammenarbeite, und ich durfte einen spannenden neuen Themenbereich kennenlernen.

Dazu engagierte mich eine ganz tolle Frau, eine Künstlerin aus meinem Netzwerk-Umfeld, für die Digitalisierung ihrer handgeschriebenen Biografie. Ich hatte also ein paar tolle Kundenprojekte am Start, was ich wirklich großartig fand.

Mit meinem eigenen Marketing kam ich allerdings nicht so richtig weiter. Was konnte ich bloß schreiben und teilen, das zeigt, was ich wirklich drauf habe, und das nicht in unzähligen anderen TexterInnen-Blogs bereits vierhundertdreiundachzig Mal aufgewärmt worden war?

Alle Themen und Ideen, die ich mir notiert hatte, kamen mir entweder platt und profan oder viel zu kompliziert und aufwändig vor. Ich wollte weder ein neues Rad erfinden noch die Sterne auf den Erdboden zerren.

Anna Koschinskis Aktion „28 Tage Content“ hat mich dann doch zu einem weiteren Blog-Beitrag inspiriert, wofür ich sehr dankbar war. Das Thema: „Wertschätzend Feedback geben“ – schau gerne mal rein! 😉

 

Anfang Mai wartete dann das nächste tiefe Tal. Auf Xing entdeckte ich eine Ausschreibung, die mich in hoffnungsfrohe Aufregung versetzte: Ein großer Rock & Metal Versandshop war auf der Suche nach Freelance-Textern.

Das ist es, dachte ich bei mir, das ist meine große Chance, endlich einen absoluten Traumkunden für mich zu gewinnen, der zu mir passt, wie der Met zum Horn! Sofort machte ich mich daran, mich durch das Bewerbungsformular zu kämpfen und ein Portfolio mit Beispieltexten zusammenzustellen, das ich mitschicken konnte.

Tatsächlich meldete sich wenige Tage später eine Mitarbeiterin aus dem Marketing und fragte mich nach meinen Preisvorstellungen. Zuversichtlich schickte ich ihr ein Angebot – und hörte dann: nichts mehr.

Ich war wirklich unglaublich enttäuscht. Gerade von diesem Unternehmen hatte ich mir wirklich viel versprochen und nun legten die dasselbe Verhalten an den Tag, das mich schon bei den Auftraggebern in den üblichen Facebook-Gruppen so oft geärgert hatte: Wenn ihnen die Preise nicht passen, antworten sie einfach nicht mehr.

 

Kurze Zeit danach veröffentlichte derselbe Schuppen eine weitere Ausschreibung für Freelance-Texter. Na gut, sagte ich mir, lassen wir’s doch drauf ankommen – und bewarb mich erneut.

Nun erhielt ich doch noch eine Rückmeldung zu meinem Angebot: Man bat mich, den wesentlich bescheideneren Preisvorstellungen des Unternehmens zuzustimmen.

Nun ja, was soll ich sagen: Ich wollte diesen Auftraggeber unbedingt, schließlich hatte ich mir eingeredet, das wäre ein echter Traumkunde und eine überaus nützliche und wichtige Referenz.

Also stimmte ich zu, allerdings unter Vorbehalt: Sollte absehbar sein, dass die Texte mehr Aufwand mit sich bringen, als angekündigt, würde ich mehr haben wollen. So viel war ich mir schuldig.

Man schickte mir daraufhin ein Briefing für einen Probetext. *Yay!* Ich wertete das als ersten kleinen Erfolg.

Am nächsten Tag erhielt ich eine schreckliche Nachricht: Ein lieber Freund von mir, der drei Wochen zuvor mit einer Krebsdiagnose ins Krankenhaus gekommen war, hatte die Dimension gewechselt.

Bist du schon einmal in eine Art vom Donner gerührte Schockstarre verfallen? In diesem Moment stellte sich eine solche bei mir ein. Da saß ich nun, am Boden zerstört, und sollte einen mitreißenden Text über eine bekannte Metal-Band verfassen, der vor Begeisterung nur so knistert … Toll!

Für diesen Text habe ich beim Schreiben gegen meine eigenen Gefühle gekämpft – und bin mir bis heute nicht wirklich sicher, ob dabei etwas Brauchbares herausgekommen ist. Ich erhielt jedenfalls eine Absage, was mich eigentlich nicht überraschte.

Mein lieber Mann bemühte sich, mich zu trösten und versicherte mir, dass es bestimmt nicht an meinem Text gelegen hatte, sondern an meiner Erklärung, die gewünschten Preise nicht vorbehaltlos zu akzeptieren. Es war immerhin ein kleiner Trost.

 

Wenn ich heute auf dieses Intermezzo zurückblicke, wird mir natürlich klar, dass dieser Laden alles andere als der Traum meiner arbeitsreichen Nächte gewesen ist, und denke im Nachhinein, dass mich das Universum hier vor einer Kooperation bewahrt hat, die mich wohl bestenfalls ernüchtert hätte.

Außerdem durfte ich schmerzvoll lernen: Traurige Ereignisse finden statt, wenn sie eben stattfinden. Fragen wie: „Warum ausgerechnet er?“, „Warum ausgerechnet jetzt?“ sind zwar natürlich, aber auch sinnlos. Wann ist schon ein guter oder richtiger Zeitpunkt, sich ausgerechnet von diesem lieben Menschen für immer zu verabschieden…?!

Neue Zweige für das Netzwerk - und eine Lücke im Geäst

Das feine, blütenbestückte Bäumchen zu betrachten, das inzwischen aus meinem Netzwerk geworden ist, macht mich richtig glücklich. Im Laufe der Zeit habe ich so viele tolle, schlaue, kreative, einfühlsame, begeisternde gleichgesinnte Leute kennenlernen dürfen – allein dafür hat sich die Selbstständigkeit für mich schon gelohnt.
Auch 2019 sind wieder ein paar schöne grüne Zweige dazugekommen.

 

Ende des Frühjahrs wurde ich von einer lieben Business-Kameradin in eine neue virtuelle Netzwerkgruppe eingeladen.
Eine engagierte Dame, die ebenfalls in dem nicht unbekannten Bezahl-Netzwerk gewesen ist, aus dem ich einige Zeit vorher ausgetreten war, hatte beschlossen, ihre eigene Netzwerkgruppe für selbstständige Frauen zu eröffnen – eine Gruppe, in der sich alle gegenseitig unterstützen, ohne einigen wenigen als Community für ihre Angebote zu dienen.

Viele der lieben Ladys, die ich zuvor in der kostenpflichtigen Gruppe kennenlernen durfte, traf ich dort wieder. Was für ein Gewinn!

 

Dazu wurde ich auf einen neuen Coworking-Space aufmerksam, der Anfang des Jahres gar nicht weit von der Klopfecke entfernt eröffnet hatte. Den musste ich mir selbstredend genauer anschauen.

Also meldete ich mich für eine der Veranstaltungen an – eine spannende kleine Gesprächsrunde zum Thema Digitalisierung und Veränderung, geleitet von einer systemischen Beraterin, die Leuten dabei hilft, sich in der immer komplexer werdenden digitalen Arbeitswelt zurechtzufinden und Veränderungen zu bewältigen.

Einige Stunden später hatte ich mich nicht nur in die gemütliche, familiäre Atmosphäre der CoWorkBude14 verliebt, sondern auch meinen Business-Bekanntenkreis um ein paar sympathische neue Leute erweitert.

Von da an war ich regelmäßig in der Bude zu Gast, besuchte das erste Sommerfest und wurde zu Netzwerk-Frühstücken und Business-Brunches eingeladen. Ich freue mich immer noch, die Bude samt ihrer aufgeschlossenen, herzlichen BetreiberInnen und ihrer kuscheligen Helfer gefunden zu haben.

 

Dafür verlor im Herbst einer der Zweige, der mir sehr ans Herz gewachsen war, überraschend alle Blüten und Blätter. Eine liebe Netzwerkfreundin, mit der ich mich öfter zum virtuellen Coworking oder auf ein digitales Kaffeepäuschen getroffen hatte, war nun nicht mehr da.

Plötzlich erschien da dieser Post in meiner Facebook-Timeline, veröffentlicht von ihren Kindern, und die Zeit blieb einen Augenblick stehen – um dann, zäh und trüb von der Paralyse, langsam weiterzulaufen, sodass die ganze Bedeutung dessen, was da stand, in mein Hirn sickern konnte. Vor ein paar Tagen war sie noch guter Dinge gewesen, hatte von ihren Plänen und Ideen erzählt …

Nicht nur mein Netzwerk, meine ganze Welt ist seitdem ein gutes Stück ärmer.

Neue Abenteuer mit der Sichtbarkeit

Das feine, blütenbestückte Bäumchen zu betrachten, das inzwischen aus meinem Netzwerk geworden ist, macht mich richtig glücklich. Im Laufe der Zeit habe ich so viele tolle, schlaue, kreative, einfühlsame, begeisternde gleichgesinnte Leute kennenlernen dürfen – allein dafür hat sich die Selbstständigkeit für mich schon gelohnt.
Auch 2019 sind wieder ein paar schöne grüne Zweige dazugekommen.

 

Ende des Frühjahrs wurde ich von einer lieben Business-Kameradin in eine neue virtuelle Netzwerkgruppe eingeladen.
Eine engagierte Dame, die ebenfalls in dem nicht unbekannten Bezahl-Netzwerk gewesen ist, aus dem ich einige Zeit vorher ausgetreten war, hatte beschlossen, ihre eigene Netzwerkgruppe für selbstständige Frauen zu eröffnen – eine Gruppe, in der sich alle gegenseitig unterstützen, ohne einigen wenigen als Community für ihre Angebote zu dienen.

Viele der lieben Ladys, die ich zuvor in der kostenpflichtigen Gruppe kennenlernen durfte, traf ich dort wieder. Was für ein Gewinn!

 

Dazu wurde ich auf einen neuen Coworking-Space aufmerksam, der Anfang des Jahres gar nicht weit von der Klopfecke entfernt eröffnet hatte. Den musste ich mir selbstredend genauer anschauen.

Also meldete ich mich für eine der Veranstaltungen an – eine spannende kleine Gesprächsrunde zum Thema Digitalisierung und Veränderung, geleitet von einer systemischen Beraterin, die Leuten dabei hilft, sich in der immer komplexer werdenden digitalen Arbeitswelt zurechtzufinden und Veränderungen zu bewältigen.

Einige Stunden später hatte ich mich nicht nur in die gemütliche, familiäre Atmosphäre der CoWorkBude14 verliebt, sondern auch meinen Business-Bekanntenkreis um ein paar sympathische neue Leute erweitert.

Von da an war ich regelmäßig in der Bude zu Gast, besuchte das erste Sommerfest und wurde zu Netzwerk-Frühstücken und Business-Brunches eingeladen. Ich freue mich immer noch, die Bude samt ihrer aufgeschlossenen, herzlichen BetreiberInnen und ihrer kuscheligen Helfer gefunden zu haben.

 

Dafür verlor im Herbst einer der Zweige, der mir sehr ans Herz gewachsen war, überraschend alle Blüten und Blätter. Eine liebe Netzwerkfreundin, mit der ich mich öfter zum virtuellen Coworking oder auf ein digitales Kaffeepäuschen getroffen hatte, war nun nicht mehr da.

Plötzlich erschien da dieser Post in meiner Facebook-Timeline, veröffentlicht von ihren Kindern, und die Zeit blieb einen Augenblick stehen – um dann, zäh und trüb von der Paralyse, langsam weiterzulaufen, sodass die ganze Bedeutung dessen, was da stand, in mein Hirn sickern konnte. Vor ein paar Tagen war sie noch guter Dinge gewesen, hatte von ihren Plänen und Ideen erzählt …

Nicht nur mein Netzwerk, meine ganze Welt ist seitdem ein gutes Stück ärmer.

Neue Abenteuer mit der Sichtbarkeit

Immerhin ging es in Sachen Marketing und Sichtbarkeit wieder Stückchen voran. Anlässlich der Instagram-Challenge des Webdesignsbüros „Zeig dein Business“ kreierte ich für die Klopfecke einen Instagram-Account, sodass mein Business nun auf einer weiteren Social-Media-Plattform präsent ist.


Zu Beginn des Sommers haben sich für mich dann ein paar richtig schöne Möglichkeiten ergeben, etwas mehr von der Klopfecke zu zeigen. Los ging’s mit einem Texterinnen-Interview auf der Online-Präsenz meiner Kollegin Sandra Wickert.

Mit „In her own words“ hat die liebe Sandra, selbst als Reisetexterin unterwegs, auf ihrer Website eine eigene Rubrik eingerichtet, in der sich Text-Kolleginnen mit ihren Geschichten und thematischen Ausrichtungen in eigenen Worten vorstellen. Ich durfte eine davon sein. Falls du jetzt wissen möchtest, was dabei herausgekommen ist: Auf Sandras Webauftritt gibt’s das Interview In her own words: Dorit Flor zum Nachlesen.

 

Anschließend durfte ich bei einem weiteren spannenden Format mitwirken. Für ihren neuen Artikel suchte die liebe Sandra Stabenow von Frau Frei &, dem Magazin für selbstständige Frauen, im Sommer vier Mitstreiterinnen, die bereit waren, über ihren Business-Start mit dem Gründungszuschuss zu berichten.

Entstanden ist ein richtig toller, vielseitiger Beitrag, in dem vier Frauen mit ganz verschiedenen Geschäftsideen erzählen, wie es ihnen gelungen ist, den Gründungszuschuss zu erhalten, welche Voraussetzungen sie erfüllen mussten und wie sie die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur empfunden haben.

Ich hoffe, dass „Mit Gründungszuschuss in die Selbstständigkeit“ einige zukünftige Gründerinnen ermutigen kann, sich um diese wirkliche wertvolle Starthilfe zu bemühen.

 

Das absolut größte Highlight in dieser Hinsicht war für mich aber, ein Teil der Freiheitsheldinnen-Summer-Talks meiner lieben Netzwerk-Freundin Anne Hansen sein zu dürfen.

Anne, ihres Zeichens Grafik- & Webdesignerin, Coach und ein echter nordfriesischer Freigeist, kam dieses Jahr auf die großartige Idee, ihre eigene kleine Summit zu veranstalten, eine entspannt-gediegene Plauderrunde mit netten Business-Ladys, die eine Geschichte zu erzählen hatten.

Als Frau H. mir Anfang Juli mitteilte, dass sie mich gerne dabei haben möchte, war ich richtig aus dem Häuschen. War das toll! Mitte August trafen wir uns dann virtuell via ZOOM zu einem gemütlichen Gespräch über das Freiheitsheldinnentum, die Gründe für die Entscheidung zur Selbstständigkeit, Ängste und Zweifel, Träume und Hoffnungen.

Unser Zwiegespräch wurde von Anne aufgezeichnet und konnte anschließend, zusammen mit 10 weiteren inspirierenden Freiheitsheldinnen-Interviews, als Video im Rahmen der Summer Talks in Annes Mitglieder-Bereich und in der zugehörigen Facebook-Gruppe angeschaut werden.

Mit ihrer Aktion hat Anne einen richtig schönen Spirit freigesetzt, der Aufbruchsstimmung und Schaffensfreude geweckt hat und – zumindest bei mir – immer noch nachwirkt.

Das nächste Level: An neuen Aufgaben wachsen

Mitte des Sommers erwartete mich dann eine meiner bis dato größten Herausforderungen: Die bereits erwähnte Lieblingskundin wünschte sich von mir zwei anspruchsvolle Fachartikel zum Thema Architektur, die in verschiedenen Branchenmagazinen erscheinen sollten.

Natürlich war ich echt stolz, dass sie mir das zutraute. Wäre meine Klopfecke eine Heldin in einem Fantasy-Rollenspiel, wäre sie jetzt ins nächste Level aufgestiegen – wo allerdings auch größere und schlauere Monster auf sie warten … Wie erwartet, kamen kurz darauf die altbekannten Selbstzweifel vorbei.

War ich dem auch wirklich gewachsen? Ich wollte meine Kundin schließlich auf keinen Fall enttäuschen… Wenn ich nun nicht gut genug und sie mit meiner Arbeit nicht zufrieden sein würde? Oh je, oh je!

Zum Glück war ich zumindest mit diesen giftgelben kleinen Ungeheuern bereits wohl vertraut, denn die begegnen einem schon auf der allerniedrigsten Anfängerstufe, und wusste: Denen ist nur auf eine Art beizukommen – einfach immer weitermachen und sein Bestes geben. Und siehe da: Beide Artikel kamen gut an. Hurra!

 

Außerdem durfte ich feststellen, dass Sichtbarwerden und Netzwerken tatsächlich positive Auswirkungen haben. Eine Tantra-Masseurin, eine Katzenspezialistin und eine Expertin für pferdegestütztes Coaching waren auf mich aufmerksam geworden und wollten von mir frische Texte für ihre Websites haben.

Das waren drei richtig schöne Projekte. Was glaubst du, wie ich mich darüber gefreut habe! Da waren sie endlich, die Wunschkundinnen, nach denen ich mich so gesehnt hatte: Liebe Leute, denen meine Art und mein Angebot gefielen, die meine Arbeit zu schätzen wussten und denen ich mit meinen Fähigkeiten wirklich helfen konnte.
Mann, was war ich glücklich!

 

Ende des Jahres erhielt ich von unerwarteter Seite dann den umfangreichsten Auftrag meiner bisherigen Unternehmensgeschichte: Eine Tanzschule, für die ich schon ein paar Künstler-Beschreibungen verfasst hatte, wollte eine neue, moderne Website aufsetzen und fragte mich, ob ich die Texte dafür verfassen könnte, mit Meta-Beschreibungen, Alt-Texten und allem Drum und Dran.

Ein Traumprojekt! Aber auch ein schönes Stück Arbeit, an dem ich ganze drei Wochen werkelte. Ich hab mich richtig ins Zeug legen müssen, um die Texte für alle 40 Unterseiten wie gewünscht vor Beginn der Weihnachtsferien fertigzustellen. Dafür hat es sich in mehr als nur einer Hinsicht wirklich gelohnt!

Erschöpft, aber von einem warmen, seligen Gefühl erfüllt, tauchte ich in die Feiertage ab. Denn jetzt wusste ich: Auch größere Aufgaben und Projekte waren für mich nun keine Nummer zu groß mehr. Die Klopfecke war nicht mehr annähernd so klein, wie zu Beginn des Abenteuers, als sie das Licht des World Wide Webs erblickt hat – und ich war mit ihr gewachsen.

Ich freute mich auf 2020 – denn das würde mein Jahr werden!

 

Wie du siehst, war das vergangene Jahr für mich alles andere als eine lückenlose Erfolgsparade. Doch es ist mir wichtig, auch von meinen Rückschlägen, Misserfolgen, Zweifeln und traurigen Erlebnissen zu erzählen, um dir zu zeigen: Nein, bei mir läuft nicht immer alles rund. Aber ich mache trotzdem weiter.

Und letztlich sind es doch die schwierigen Momente, Ereignisse und Begegnungen, durch die wir über uns hinauswachsen und die uns stärker machen, indem wir sie bewältigen.

Verzag also nicht, wenn dein Weg dich auch mal bergab führt und du dich auf einmal in einem tiefen, finsteren Tal wiederfindest. Es gibt ganz bestimmt mindestens einen Weg, der auch wieder hinausführt. Und wenn sich dann erst der blaue Himmel wieder zeigt, strahlt er dafür umso schöner.

Wie war dein 2019? Gab es neue Herausforderungen zu meistern oder vielleicht ein tolles Highlight, das dich weitergebracht hat? Lass gern einen Kommentar da.

 

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